corners of our home: Erbstücke und Erinnerungen


Immer, wenn im ersten Stock mal wieder die Hölle los ist,
also praktisch täglich nie,
nutzen das Kleinste Kind und ich die vormittägliche Ruhe 
und machen dort wieder klar Schiff.

Betten machen, staubsaugen, 
einmal mit dem Wäschekorb in der einen und der freien anderen Hand 
durch alle Kinderzimmer
und im Vorbeigehen noch die Hausschuhe an ihren Platz kicken.

Das Kleinste Kind hilft nach Kräften mit, indem er
nachdem ich den Raum verlassen habe,
den Urzustand wieder herstellt und
freut sich sodann an seinem eigenen frisch aufgeräumten Zimmer.

Wenn ich fertig bin, 
mache ich mir zur Belohnung eine Tasse Milchkaffee,
setze mich dazu
und freue mich am Moment.




Wenn ich den Blick schweifen lasse,
sehe ich viele Erbstücke und Dinge mit Geschichte.
In dem Bett bespielsweise schliefen schon die beiden Großen.
Der Teppich lag einst in unserem Wohnzimmer.
Das kleine rote Kissen mit den Bulldogs ist ein Erbstück vom großen Bruder,
das ich nähte, als er selbst noch im Raketen-Laster-Bulldog-Alter war.
Wir kamen damals partout nicht an diesem Stoff vorbei.

Der Spielzeugkorb ist eigentlich für Feuerholz gedacht und ein Geschenk vom Opa.
Der gestrickte Hase ist von mir.
Der genähte Elefant ebenfalls.





Die Legofiguren sind noch vom Papa.




Der gelbe Stuhl ist ein Geschenk vom Patenonkel.
Der Rechenschieber vom Flohmarkt, 
das Buch von Ali Mitgutsch und vom Sandmännchen
 sind Erbstücke von den Großen.
Die Kissen habe ich selbst genäht und gehäkelt.




Den Ball und viele weitere habe ich als erstes Spielzeug gehäkelt, 
als das Kleinste Kind noch nicht mal krabbeln konnte.




Den dicken Schurwoll-Pullover habe ich in diesem Winter gestrickt (Post hier).

Übrigens: Draußen hat es fast 25°C, aber der Pullover musste sein.
Wem will ich widersprechen?




Uns gibt es ein schönes Gefühl, 
die Räume voll von Erbstücken und Erinnerungen zu haben.

Das geht ganz einfach.
Besuche einen Flohmarkt, surfe in Online-Auktionen, 
bekunde Interesse für altes Gerümpel.
Werte es mit einem Anstrich auf, repariere schadhafte Stellen 
oder befreie es einfach von seiner Staubschicht.

Manchmal reicht es auch schon, 
ein paar wenige Dinge selbst zu machen und im Raum zu verteilen,
um ein Zimmer mit Wärme zu füllen.

Hier findest du Anleitungen zu ein paar Stücken aus dem Kinderzimmer
und Links zur Anleitung, wenn ich sie selbst irgendwo fand.



Welche Schätze habt ihr Zuhause?


Kommentare

  1. Ein irgendwie sehr berührender, schöner Post! Obwohl ich kaum Erinnerungsstücke an meine Kindheit um mich herum habe, beschäftige ich mich momentan sehr viel mit meiner Kindheit auf dem Land, indem ich ganz viele Eindrücke fotografisch festhalte und in meinen "Kalenderwochen" - Posts zusammenstelle & festhalte. Das ist ein guter Weg gegen das Vergessen, das ich mir damals vor 53 Jahren aus lauter Schmerz über den Verlust selber verordnet hatte...
    Wie schön, dass es bei dir so anders, so anheimelnd ist.
    Liebe Grüße
    Astrid

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  2. Ein sehr schönes Kinderzimmer und um so schöner, dass die Stücke darin Eure Geschichte erzählen. Ich bin gerade dabei mein Wohnzimmer vom gekauften Chic in etwas ganz Individuelles umzuwandeln, mit dabei, bzw. eigentlich die Hauptpersonen sind dabei Sperrmüllfunde. Manches Mal schütteln alle die Köpfe, weil nur ich das Potential entdecke, aber wenn es fertig ist, dass sind doch alle begeistert und so langsam nimmt alles auch Formen an. wenn Du magst, dann komm doch einmal eine runde vorbei, ich würde mich freuen ;-)
    LG Vanessa

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  3. Liebe Sascia,
    da ist es wieder das gewisse Etwas, warum ich sooo gerne bei dir lese! Ganz viel Gefühl und das nachsinnen, jaaaa schön! So geht es mir auch ich erfreue mich sehr an alten Dingen,viel bei uns ist selbstgemacht und ich liebe es wenn die dinge um mich geschichte erzählen.
    Danke für den tollen post!
    ganz liebe andrellagrüße

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  4. I FIND des TOLL...
    und de KINDER werden sich mit LIEBE daran erinnern,,,
    wos DE MAMA alles gmacht hat,,, und zamghalten HAT:::
    freu:: FREU,,,
    hob no fein..
    bussale aus TIROL bis bald de BIRGIT

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  5. ...ein gesticktes bild hängt bei uns an der wand von der ur-urgrosi von meinem mann. eine alte käthe kruse puppe mit selbstgestrickten kleidern...ein alter goldener ring mit aquamarin (unglaublich wie klein und zart damals die finger waren, ich werde ihn grösser machen lassen, damit ich ihn tragen kann). ich liebe alte möbel...ich liebe secondhand-läden. ist wie eine schatzsuche. manchmal gehst du mit einem grossen sack voll toller kleider raus, manchmal findest du nichts.
    ich sehe schon, wir zwei dürften niemals zusammen an einen flohmarkt. ;o)

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  6. Du Liebe,

    auch wenn ich nicht immer kommentiere, liebe ich jeden einzelnen Post von Dir!! Die Bilder sind immer wunderschön und erzählen für sich eine eigene Geschichte, abgerundet wird das Ganze von deinen warmherzigen und lieben Worten.....Dinge mit Geschichte sind für unser aller Seelen ganz, ganz wichtig. Was für ein Unterschied zwischen einem neu gekauften, dann noch in China hergestellten Teddy oder eben einem selbst gehäkeltem Bärchen.....einfach wunderschön und herwärmend ♥♥♥♥

    Mach so weiter du Liebe :o))

    Sei ganz lieb gegrüßt
    Bianca

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  7. Ich komme immer wieder so gerne und oft auch mehrmals, wenn ein neuer Post erschienen ist, um zu schauen und zu lesen.
    Alles strahlt so eine Liebe aus. Mir gefällt das einfach richtig gut :o) Liebe Grüße, Elke

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  8. Gell, das sind die Dinge, die so viel Leben ausmachen.Vor allem auch die selbergewerkelten.
    Schöner Post, liebe Sascia.

    Du fragst nach unseren Schätzen?
    Ich habe viel Tischwäsche mit schönen Monogrammen, auch einiges Geschirr ... und es bringt die alte Zeit wieder nah, als man abends am Radioapparat beisammen saß und nähte.

    Hab's gut.
    <3lichst, Gisa

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  9. Immer wieder schön, wenn Gegenstände eine Geschichte erzählen können.
    Auf den Bildern entdeckt man so viele schöne Dinge. Wunderbar!
    Liebe Grüße
    Anette

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  10. Das war ein sehr berührender Blog. Habe mich daraufhin auch mal von meinem Platz aus umgesehen: Patchworkdecke aus alten Kleidungsstücken - wo jedes Fleckerl seine eigene Geschichte hat, ein gehäkeltes Kissen - aus der Zeit, wo ich meinen Mann kennen gelernt habe; hinter mir an der Wand ganz viele Fotos von den Kindern von diversen Ausflügen und Fotos, die man Mann von Natur und anderen Dingen macht; gegenüber eines meiner letzten Bilder; mein Glas steht auf einem 30 Jahre alten Holztisch, dem wir die Füße angesägt haben und nun ein Couchtisch ist. Ich glaube, jedes Ding im Haus, welches bewusst ausgewählt wurde hat eine eigene Geschichte und oft habe ich so Flashbacks, wenn ich ein Ding in die Hand nehme. Plötzlich tauchen in meinem Kopf Bilder aus vergangenen Tagen auf. Und das ist gut und richtig so - das bedeutet ZUHAUSE. LG aus Österreich teilzeitbäuerin

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