potholder DIY

Vor kurzem hatte eine Freundin Geburtstag.

Sie liebt Schweine in all ihren tatsächlichen und dekorativen Erscheinungsformen.
Um ihre Leidenschaft wissend, konnte ich darum auch nicht widerstehen,
als ich beim Stöbern in meinem Lieblings-Stoff-Shop zufällig
über dieses zuckersüße Schweinchenmotiv stolperte.




Da sie nicht nur Schweine liebt, sondern auch gern und gut kocht und herrlich bäckt,
verband ich diese Vorlieben miteinander und nähte Topflappen.

Auch wenn ich das Wort an sich ja überhaupt nicht ausstehen kann.
Wesentlich besser und sinn-gerechter finde ich das englische Wort potholder - Topfhalter.
Das ist schließlich genau das, was man damit auch macht.
Das Wort "Lappen" hat für mein Empfinden doch irgendwie etwas Schmuddeliges an sich.
Irgendetwas, das man zum Putzen benötigt, aber nicht für die guten Sachen
oder was mein Mann verwendet, wenn er Leinöl auf Holz aufträgt.
Noch schlimmer ist für mich der Begriff Putzlumpen.
Ein Lumpen ist doch wirklich etwas für das Gröbste,
das stellt man sich doch auf Knien für die hintersten untersten Ecken vor,
was mich an Pumuckl erinnert, als er immer der Putzfrau die Putzlumpen...

...

Aber ... ich bin wie Rotkäppchen.
Ich komme vom Weg ab.

Schließlich wollte ich heute keinen Post zum Thema
 "wir untersuchen die deutsche Sprache, ihre Bilder und was wir mit ihnen assoziieren",
auch wenn das durchaus reizvoll wäre,
sondern ein DIY für euch schreiben.

 Dann will ich mich mal selbst zur Ordnung rufen 
und übergangslos zur Sache kommen.





Ihr braucht:

Stoff nach Belieben für Vorder- und Rückseite und die Einfassung
Volumenvlies oder mehrere Lagen alter Handtücher
2x ca. 7 cm Zierband

Maß nach eurem Belieben.
Ich habe ein Bilderbuch des Kleinsten Kindes als Vorlage genommen.
Da bin ich immer sehr unkonventionell.
Es hat ungefähr die Maße 16x16cm.


So gehts:




Schneidet die Stoffe und das Volumenvlies auf das gewünschte Maß zu
und legt sie wie im Bild in drei Schichten aufeinander.

Mit Stecknadeln die Schichten fixieren und mit der Nähmaschine in regelmäßigen Abständen 
senkrecht und waagrecht mit Geradstich 4 mm absteppen.
Ich habe mich am Muster orientiert, was auf ca. 3x3 cm kam.
 
Die Ränder werden noch nicht versäubert.




Als nächstes die Zierbänder (im Bild rot) zuschneiden, wenn nicht schon geschehen (je ca. 7 cm)
und in einer Ecke feststeppen.

Für die Einfassung habe ich etwas Leinen gewählt, 
das ich in Streifen von 6 cm Breite zugeschnitten habe. 
Die Länge ergibt sich aus dem gewählten Format sollte aber in etwa 1 1/2 mal so lang sein,
 wie der potholder selbst.

Das Band zur Hälfte falten und bügeln.




Die Einfassung ist in den Ecken ein bisschen tricky, wenn man es noch nie gemacht hat.
Es wird aber immer leichter, mit ein bisschen Übung.
Versprochen.

Wer sich nicht gleich am Objekt traut, kann vorher auf einem Rest üben.

Genäht wird auf der späteren Sichtseite, also die Seite, 
für die ihr den schöneren Stoff verwendet habt.
Wenn ihr beide Seiten gleich schön findet, dann ist es egal.

Das Band mit der offenen Kante rechts auf rechts in der Mitte einer Seite des Topflappens anlegen,
wobei ca. 3 cm über der Mitte als Nahtzugabe überlappen sollten.
Siehe auch nächstes Bild.
Die Nahtzugabe für den Seitenrand ist inbegriffen.
Legt die beiden Stoffe bündig aufeinander und näht mit 5 mm Abstand.

 Kurz bevor ihr die Ecke erreicht, ca. 2 cm vor Schluss, die Maschine anhalten.
Nadel und Füßchen aus dem Stoff heben und eine Falte legen, wie im Bild.
Langsam weiternähen bis 5 mm vor Ende, 
Nadel und Füßchen aus dem Stoff heben und die Falte in die entgegengesetzte Richtung schieben.
Weiternähen bis zur nächsten Ecke.
Diese und alle anderen ebenso nähen.

Wenn ihr am Ende der Runde angekommen seid, 
langsam bis knapp vor den Beginn der Anfangsnaht nähen.




Fertig sollte die Einfassung so aussehen.

Das überflüssige Stück Leinen abschneiden, beide Enden knapp 
(aber möglichst ohne in den Topflappen zu stechen)
zusammen nähen.
Enden auf 5 mm kürzen.

Wer sich jetzt denkt, 
liebe epipa, da hast du dir jetzt ganz toll die Finger wund getippt, 
aber ich blick trotzdem nicht durch, kein Problem.
Ich habe euch zwei sehr anschauliche Videos herausgesucht, wie man einen Quilt einfasst
(nichts anderes als einen Miniquilt haben wir gerade genäht).

HIER in englisch, sehr professionell erklärt
und auch ohne allzugroße Englischkenntnisse durch seine Qualität gut nachzuvollziehen (mein Favorit).
Speziell für uns interessant ab Minute 5:25.

HIER ein deutsches Video. Auch hier sieht man am entscheidenten Punkt alles sehr schön.
Klick ab Minute 6:10.




Auf welchem Weg auch immer, irgendwann bist du hier angekommen.
Herzlichen Glückwunsch!
War doch gar nicht so schwer oder?

Das Band wird zur Rückseite hin gewendet 
und einmal kurz über den Topflappen gebügelt.

 Die Rückseite wird im letzen Schritt von Hand zugenäht.




Das machst du mittels versteckter Naht,
auch Zaubernaht, Versteckstich und ähnliches genannt. 

Dieser Stich wird wechselweise in den Stoff der Rückseite (hier der Pünktchenstoff)
und in die Kante des Einfassbandes (darum das Bügeln zu Anfang) eingestochen.
Als Anhaltspunkt dient die Naht, mit der die Einfassung mit der Maschine genäht wurde.
Immer knapp über der Naht einstechen.

So gehts:

Von unten in den Stoff einstechen, das Fadenende unsichtbar verknoten
und einen Steppstich in den Stoff der Rückseite arbeiten
- hier der Pünktchenstoff.

Im zweiten Schritt in die gebügelte Kante der Einfassung einstechen.

Wieder in den Pünktchenstoff einstechen 
und anschließend wieder in die Falte der Einfassung.
Immer so weiterarbeiten, bis zu den Ecken.
Hier die Einfassung wie beim Einbinden eines Schulbuches falten und weiternähen wie bisher.

Bei Rundenende den Faden verknoten und vernähen und fertig ist eure Arbeit.

 Ich hoffe, ihr konntet mir folgen. :o)
 Es liest sich schwerer als es ist.
In Echt.


Fertig sieht das Ganze dann so aus:




Ich wünsche euch viel Spaß!


eure epipa


Schweinchenstoff: hier
Einfassung: ein Rest Leinen aus meinem Fundus
Pünktchenstoff: aus dem Fundus


Kommentare

  1. i lieb ja solche ANLEITUNGEN,,,,, DANN KAPIERS I AH;;;;
    gggg;;; DAAAANKE...
    bussale aus TIROL::: DE BIRGIT::::

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  2. Sehr schöne ausführliche Anleitung :-)
    Danke du Liebe!
    LG von Coco

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  3. Herrliche Topflappen :-) und da wird in Zukunft mit ganz viel Glück gekocht.
    Liebgruss, mimi

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  4. Guten Morgen - ich bin zwar noch nicht ganz ausgeschlafen ;-)) - aber diese Anleitung läßt keine Wünsch offen. Ich glaube ich wage mich mal an einen Versuch.... Stoff habe ich genügend da .. LG Rosa

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  5. Sind die niedlich. Danke für die tolle Anleitung. Gleich mal ausprobieren. Gruß Christina

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  6. Die Topflappen sehen einfach süß aus. Bestimmt ein tolles Geschenk.
    Super Deine Anleitung.
    Liebe Grüße
    Daniéla

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  7. Wow- das ist ja eine genial einfache Anleitung!
    Ich hab gleich am Wochenende einen Topfhalter (du hast Recht, das Wort klingt besser) genäht und dann das Ganze nochmal, aber als dünnes Sitzkissen. Klappte prima.

    Vielen Dank dafür

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