Was macht die Mama,
wenn das Kind eine ihrer wunderschönen Zeichnungen
(wir haben ganze Sammelordner, Schubläden und Regalfächer voll mit Kinderzeichnungen)
auf dem Küchentisch liegen lässt und nach draußen zum Spielen geht?
Sie macht sich einen Kaffee und freut sich am sauber abgeräumten Tisch.
ODER
Sie räumt alles auf, weil das Kind gerade zu beschäftigt damit ist,
ein bis dato noch unentdecktes Saurierskelett im Garten auszugraben,
seine Doktorarbeit zu schreiben oder die Welt zu retten,
sowas in der Art.
In diesem Fall sind es Stifte, Radiergummi,
und Spitzer, der so voll ist, dass er überzugehen droht (ich befreie ihn)
und natürlich die vielen vielen Zeichnungen.
Bei einem Blatt halte ich plötzlich inne,
sehe mir die wunderschön filigran gezeichneten Federn genau an und denke mir:
sehe mir die wunderschön filigran gezeichneten Federn genau an und denke mir:
Da müsste man doch eigentlich einen Stoff draus machen.
Ja und - warum denn eigentlich nicht?
Abends, als alle Kinder schliefen, habe ich die Zeichnung drucktauglich gemacht,
die Bestellung abgeschickt und
Als das Päckchen ein paar Wochen später endlich im Postkasten lag,
überraschte ich meine Tochter mit ihrem ganz eigenen Stoff.
Ich holte sie von der Schule ab,
bat sie die Augen zu schließen und
legte ihr das in Seidenpapier eingewickelte Päckchen in die Hände.
Sie konnte es erst gar nicht glauben.
Dann hat sie sich so sehr gefreut,
dass ich vor Rührung sogar ein bisschen schlucken musste.
Ich sollte unbedingt ein Kleidungsstück daraus nähen.
Der Stoff kommt vorgewaschen, das heißt man kann sogleich loslegen.
Das kam mir sehr entgegen.
Daheim angekommen, suchten wir gemeinsam nach einem Schnitt,
aus dem wir etwas Schönes nähen konnten.
Bei unserem letzten Besuch in München (nachzulesen hier),
verbrachten wir einige Zeit im Bookstore
- ich natürlich in der Kreativabteilung, wo sonst -
in der ich das Buch Mini Couture zum Selbernähen
fand.
Perfekt.
Perfekt.
Retroschnitt zu Retrostoff look alike.
Eine kurze Zusammenfassung:
Das Buch enthält Mädchen- und Jungenmode und ist in zwei Hälften gegliedert.
Das Buch enthält Mädchen- und Jungenmode und ist in zwei Hälften gegliedert.
Wendet man es, so wechselt man in
die jeweils andere Mode.
Die Anleitungen sind frisch und frech und ein bisschen vintage,
die abgebildeten Stoffe inspirieren zu Farbfreude in der eigenen Stoffauswahl.
die abgebildeten Stoffe inspirieren zu Farbfreude in der eigenen Stoffauswahl.
Sogar Schnitte für Verkleidungen, wie Mama und Oma sie uns nähte, sind eingegliedert.
Ich hatte als Kind exakt dasselbe Squaw-Kostüm für Fasching, ungelogen.
Das Buch kommt mit großem Schnittmusterbogen,
man spart sich also lästiges Vergrößern und Kleben.
Einfach Pauspapier auflegen.
Fertig.
Hurra.
Das Buch ist zwar durch bebilderte Step-by-Step Anleitungen aufgebaut,
richtet sich jedoch nicht an den absoluten Anfänger,
da gutes Grundwissen vorausgesetzt wird.
Es ist hilfreich,
wenn man bereits auf Erfahrung im Nähen von Kleidungsstücken zurückgreifen kann.
Beim Nacharbeiten gut zu wissen:
Es hat sich ein kleiner Fehler in die Anleitung Zitronenfalter eingeschlichen.
Im Schnitt, Seite 34, Schritt 2 wird angegeben,
die "Seitennähte an Oberstoff und Futter" zu schließen.
Richtig muss es heißen, die Schulternähte zu schließen,
wie man im Bild F auch schön sehen kann.
Doch nun von der Rezension zurück zum Schnitt.
Meine Tochter entschied sich also für die Bluse Zitronenfalter.
Ich hatte den kleinen Meter bestellt (70x100 cm),
der wunderbar für die Bluse in der Größe 10 Jahre passte.
Das ist ca. eine Nummer größer, als meine Tochter sie trägt,
sodass noch etwas Luft zum Wachsen ist.
sodass noch etwas Luft zum Wachsen ist.
Die Bluse wird mit Futter genäht.
Für das Futter und den Bubikragen wählte ich
den leichten Baumwollstoff eines alten Kissenbezugs vom Flohmarkt.
Ich hatte keinen Futterstoff, es war beinahe Ladenschluss und warten?
Gott bewahre!
Hat ganz wunderbar funktioniert.
Ich liebe den geraden Schnitt,
vor allem aber den Bubikragen, der dem Outfit einen eleganten,
doch zugleich spitzbübischen Touch verleiht.
Es ist so schön zu sehen, wie sie sich über ihren Stoff freut,
wie ihre Augen leuchten
und mit welchem Stolz sie ihr Kleidungsstück trägt.
Gibt es etwas Schöneres, als ein Kind zu bestätigen?
Stoff: via Stoff´n
wenn es euch auch gefallen hat, das Little Miss Pi Design gibts hier
Pauspapier: Backpapier auf der Rolle, nicht zugeschnitten
Schnitt: Mini Couture zum Selbernähen