In unserer Straße wird gerade ein Haus abgerissen und wieder neu aufgebaut.
Das bedeutet einen Bagger und viele viele Lastwagen,
die den Schutt abtransportieren.
Ich stelle dem Kleinsten einen Stuhl auf, so hat er direkten Blick auf das Geschehen.
Dazu ein paar Kekse in die Hand und glücklich ist er,
wie ein kleiner Junge nur glücklich sein kann.
Ich setze mich auf die Terasse und häkle an einem Projekt für das neue Buch.
Als schließlich der zehnte Lastwagen an unserem Haus vorbei gefahren ist,
lässt die atemlose Faszination etwas nach (ausserdem sind inzwischen auch alle Kekse aufgegessen)
und unser Kleinster holt sich den Unimog.
Der Unimog ist schon mehr als zehn Jahre alt und gehörte einst dem großen Bruder.
Einer der Scheinwerfer fehlt,
die Achse ist schon mehrmals gebrochen und wieder geklebt worden
und - ganz bedauerlich - die Ladefläche, der Kipper, fehlt ebenfalls.
Doch trotz all dieser Mängel ist der Unimog immer noch da und wird bespielt.
Während ich also häkle, spielt unser Kleinster den Abriss nach,
lädt mit dem Bagger Steine auf und transportiert sie ab.
Als zum wiederholten Male die Steine von der Ladefläche fallen,
ist er frustriert und traurig.
Ich biete ihm einen anderen Laster, aber den mag er nicht.
Kleine Tränen glitzern in seinen Augen.
Er ist wütend und frustriert.
"Weißt du was?
Ich geb dir jetzt einen Keks,
du schaust dem Bagger noch mal zu und ich überleg mir was.
Sollen wir es so machen?"
Ein kleines Köpfchen nickt und lässt sich überreden.
Der Papa ist in der Schule.
Darum helfe ich ihm nach meinen Möglichkeiten.
Just a little Granny Square.
Wie einfach man Kinder glücklich machen kann.
Und wie schön schön schön das ist.
Habt ein schönes Wochenende.