war ich vorgestern in der Zeitschriftenabteilung unseres Supermarktes.
Als mich vor einigen Wochen die PR-Agentin meines Verlags um Bildfreigabe
für eine Buchvorstellung in der Wohnen & Garten Landhaus anfragte,
dachte ich an die übliche hübsche kleine Anzeige in den Buch- oder Geschenktipps.
Ich sagte zu, freute mich, merkte mir das Datum im Kalender ein
und hielt mit Mann und kleinstem Kind vorgestern auf dem Weg zu einem Termin
für einen kurzen Obst-und-Gemüse-und-Zeitschrift-Zwischenstopp am örtlichen Einkaufszentrum.
Mann und Kind beschlossen, mit auszusteigen
- nicht jeder teilt meine Liebe für Grünes -
und sich selbst etwas auszusuchen.
Wir waren dann mit der Auswahl auch schnell fertig,
was unter anderem daran gelegen haben mag,
dass das Kleinste Kind einen kleinen, dafür nicht umso weniger lauten Trotzanfall
in den Gängen zwischen Obst und Kasse, auf Höhe der Frühstücksmüslis, Marmeladen
und *hohoho* Schokonikoläuse bekam.
Es war ihm auch völlig gleichgültig,
dass der präferierte Lindt-Nikolaus doch "vom echten Nikolaus gebracht" wird.
Der Scholadennikolaus musste. jetzt. sein.
Leider hat unser Kleinster Eltern erwischt, die,
wenn sich ein gerade 4jähriger brüllend auf dem Boden wälzt,
nur ergeben seufzend die Augen verdrehen,
den Nikolaus zu seinen Kumpels ins Regal zurück stellen
und mit dem kleinen Trotzkobold unter den Arm geklemmt Dienst nach Vorschrift machen.
Sprich: Einkaufszettel.
Ein paar Schritte, Brüller, mitleidige Blicke anderer Einkäufer, Kicherer (weil inzwischen gekitzelt)
und "jetz mog i alleine laufen"s später
standen wir vor dem Zeitschriftenregal.
In der Auslage war das passende Hochglanz-Magazin auch schnell gefunden und
der kleine Kobold nun ein Engelchen, weil die KFZ-Magazine auf Augenhöhe sortiert waren.
Ich schlug die Titelseite auf, landete beim Inhaltsverzeichnis
und hatte schon den ersten Herzhüpferer.
Ein Postkartengroßes Bild.
Aus meiner Kamera.
Ich weiß nicht, warum es dieses mal so besonders ist:
Ich habe diese und viele weitere Bilder selbst gemacht,
sie unzählige Male in den Korrektur-pdfs vor Drucklegung gesichtet
und in meinem Buch gesehen.
Aber sie nun in einem Hochglanz Magazin, das ich selbst lese abgedruckt zu sehen,
war schon etwas Besonderes.
Ich blätterte zur angebebenen Seite
und fand mich überraschend auf einer Doppelseite wieder.
Ich war von einer kleinen feinen Buchvorstellung ausgegangen,
wie es sie schon häufiger für meine Bücher gab.
Freudig überrascht las ich den Text
und suchte den Verweis auf Buch oder Autor... der nicht vorhanden war.
Leicht irritiert blätterte ich um,
hui, noch eine Doppelseite.
Aber immer noch kein Vermerk?
Ich blätterte noch einmal um.
Wieder eine Doppelseite und der Hinweis auf das Buch.
Sechs Seiten.
Drei Doppelseiten.
Das ist schon ein Erlebnis.
Ich stand wirklich kurz mit offenem Mund da.
Beinahe ungläubig blätterte ich mit im Bauch steigender Anzahl vorwinterlicher Schmetterlinge
vor und zurück und hielt anschließend meinem neben mir stehenden Mann die Zeitschrift hin.
Er sah auf die Seite und meinte "und wo steht jetzt das vom Buch?"
Ich "bladlst halt mal weiter"
(blättere einfach mal weiter)
Hinterher grinsten wir uns beide an wie frischverliebte Teenager,
während unser Kleinster seelig zu unseren Füßen Autos, Laster und Traktoren betrachtete.
Ich hielt ihm mitten im Laden die Zeitschrift hin und sagte
"schau mal, weißt du, wer das ist?"
Ja klar.
"Des is meine großartige Schwester"
(er sagt nicht große Schwester sondern großartige)
"und hier?"
"des bin i. Und i dua aufm Schlitten a Milli dringa und an Apfe essen"
(das bin ich. Und ich trinke auf dem Schlitten Milch und esse einen Apfel).
Sehr beschwingt gingen wir zur Kasse, zahlten, nahmen unseren Termin wahr und
zeigten unseren großartigen Kindern ihr großartiges Werk.
Meine Tochter wurde rot vor Stolz und mein Ältester als mein weltbester Fotoassistent
tat was Teenager kaum noch tun.
Er umarmte mich grinsend.
Ach gott, wie schön.
Mann, war das ein toller Tag, dieser 04. November 2015.
Am Abend feierten mein Mann und ich diese wunderschöne Ausgabe
mit einem Gläschen Weißwein.
Alles Liebe für euch
eure sehr glückliche, stolze und noch immer dämlich grinsende
Sascia
von epipa
PS. Wieviele Trotzanfälle kann ein kleiner Knirps durchschnittlich
im Monat prozentual zum Einkauf haben?
Und werden die Zahlen direkt proportional zum Weihnachtssortiment steigen?
Wir werden es herausfinden.