Nach vielen vielen Monaten mit Wolle und Häkelnadel
habe ich die Beziehung zu meiner Nähmaschine wieder neu aufgefrischt und einen Stoff,
weiter verarbeitet.
Passend zum Thema Sommer, Sonne, Wald und Wiese nähte ich
für uns, bzw. für den Kleinsten, seinen eigenen
into the woods Quilt.
Wir haben inzwischen schon einige Decken im Haus.
Irgendwann muss ich es mir mehr oder weniger bewusst zur Aufgabe gemacht haben,
eines Tages alle meine Kinder und Kindeskinder mit einem umfassenden Sortiment
an wärmenden, dekorativen und zur jeweiligen Jahreszeit passenden Decken ausstatten zu können.
Nun... ich arbeite daran.
Eines meiner selbst auferlegten Prinzipien ist, diese Decken mit einem nicht zu geringen Anteil
an gebrauchten Stoffen auszustatten.
Quilts und Patchworkdecken entstammen, wie jeder weiß, der umsichtigen Resteverwertung.
Darum suche ich neben hübschen neuen Designs, die das Thema angeben oder unterstreichen,
auch die passenden gebrauchten Stoffe auf Flohmärkten oder bei Internet-Auktionen heraus.
Das ist mitunter sehr spannend und auch immer wieder eine neue Herausforderung.
Bei dieser Decke war der Themengeber ein wunderschöner japanischer Stoff von Kokka.
Ich arbeite sehr gern mit japanischen Druckstoffen dieser Art.
Sie sind fest und griffig und haben zumeist
unglaublich charmante Motive die man nicht an jeder Ecke findet.
Inzwischen ist er ausverkauft.
Das ist dennoch kein Grund zu verzweifeln.
Ich habe ein bisschen herum gesucht und für euch schließlich eine andere Bezugsquelle gefunden.
HIER kann man noch ein paar Meter bestellen.
Das aber nur am Rande.
Weiter gehts.
Das Leinen ist ein Rest von einem gekürzten Vorhang, den ich aufbewahrt habe.
Es waren zwei bodenlange Schals,
die ich wegen der Küchenbank auf die Hälfte zurückschneiden musste,
was mir einen schönen Vorrat an Leinen verschaffte.
Für das Binding (Einfassband) nahm ich den Stoff eines alten gelben Bettbezugs,
Diejenigen unter euch, die mein Buch schon im Regal stehen haben,
können jetzt gleich auf Entdeckungsreise gehen.
(Ich sag nur Teppich, Decke mit Pony, Sitzpolster. :o))
Für die Projekte im Buch verwendete ich die bedruckte Seite, also die rechte Stoffseite.
Das hatte ich auch bei diesem Quilt vor,
da die Farbe so wunderbar mit den kleinen gelben Füchsen harmoniert.
Bei der letztendlichen Anprobe wirkte es jedoch zu hart,
weshalb ich den Stoff kurzerhand mit der linken Seite nach außen verarbeitete.
Aus dem intensiven Gelb wurde so ein pastellfarbenes,
was die Decke ganz wunderbar beruhigt.
Die Füllung ist, wie oft bei meinen Decken kein Volumenvlies, stattdessen recycle ich gern.
Ich schnitt mir einfach eine inzwischen ausgediente weiße Fleecedecke,
wie man sie für kleines Geld an jeder Ecke bekommt, im passenden Format zurecht.
Die Rückseite stellt ein hellgrauer Pünktchenstoff,
den ich ebenfalls schon seit ein paar Jahren im Schrank habe.
Hier verarbeitete ich das hellblaue Pendant (dots light blue).
Meine Güte, wie die Zeit vergeht...
Und heute sitzt unser Kleinster da und macht Quatsch beim Shooting
und einen Haufen Grimassen fürs Familienalbum.
"Mama schau moi, wo i bihin... i hob mi vaschdähägt".
(Mama schau mal wo ich bin, ich hab mich versteckt.)
Oder er isst mir die Deko weg.
"Mama derf i den Apfe hom?"
(Mama darf ich den Apfel haben?)
Genäht habe ich die Decke während eines verregneten Wochenendes
innerhalb von 2 1/2 Tagen und das trotz eines unglaublich stumpfen Rollschneiders
- ich hatte vergessen Ersatzklingen zu bestellen.
Das war schon fast Metzgerarbeit.
Die Oberfläche unseres Küchentischs hat nun eine Geschichte mehr, die sie erzählen kann.
Oder ich.
"Meine lieben Enkel, schaut mal, hier habe ich die Decke für euren Papa zugeschnitten,
das hat mich ganz schön Kraft gekostet.
Schaut hier die Linie und und hier...
... ja genau und da auch.
Als euer Opa das gesehen hat, hat er eine Augenbraue gehoben und gemeint,
also wenn er das gemacht hätte..."
Doch zurück in die Gegenwart.
Noch ist das eine Kleinkinderdecke für kühle Abende und warme Gartenpicknick-Tage.
... oder zum darin einkuscheln.
Mit dem schönen Gefühl, geliebt und geborgen zu sein.
Ich wünsch euch was.
Liebe Grüße
eure epipa
Nochmal zusammengefasst
Stoffe neu
Kokka: vor ca. zwei Jahren (alternativ noch
hier gefunden)
Pünktchenstoff: aus dem Fundus
Reste
Leinenvorhang: Ikea
Binding: knallgelbe Bettwäsche, ebay
Vlies: Fleecedecke, recycelt
Sonstiges
Nähgarn gelb: Flohmarkt
Rollschneider: Clover, 4,5 mm Klinge
Lineal: Prym
Schneideplatte: normalerweise Prym, doch diesmal für meine Stoffbahnen zu klein, darum Küchentisch