dudidudidum oder Szenen aus dem wahren Leben
1. Akt - erstes Bild
Der Vorhang öffnet sich.
Das Kleinste Kind spielt am Boden und singt ein buntes Medley aus Kinderliedern,
vermischt mit Dialogen zum Geschehen.
Während Autos zu großen Parkplätzen arrangiert,
Feuerwehr und Polizei zu Unfällen gerufen werden,
kommt es spielend dem Sofa immer näher.
Hier sitzt die Mutter.
Plötzlich wird das Kind ihrer noch in der Versunkenheit seines Spiels gewahr.
Die ganze Aufmerksamkeit richtet sich auf deren Tätigkeit.
Sie häkelt.
Beginn der Szene.
"Sneheflöckchen, Weißröckchen wahann kommst du gesneit,
duhu wohnst in den Wolken
dudidudidum auf unsrer Wiese gehet was ...
er hat ein rotes Röcklein an und trägt auch rote Strümpfe
fängt die Frösche snapp snapp snapp
- Oh nein, jetzt sans zamgrennt, snell die Polizei, tatütata -
ihr Kinderlein kommet...
Was machst du da Mama?"
"häkeln"
"I mog a häkeln"
"Du magst auch häkeln?"
"Ja"
"Na dann komm"
Die Mutter reicht dem Kind eine große Häkelnadel und ein Garnknäuel.
Versunken beginnt der Knirps mit der Nadel und dem Garn zu hantieren.
Kann man ja später wieder aufrollen.
Die Mutter konzentriert sich wieder auf ihre Arbeit - es ist gerade knifflig.
Während sie zählt, auftrennt, wieder neu anschlägt, zählt,
hört sie mit halbem Ohr dem Kindergesang zu.
"...grün grün grün sind alle meine Kleider,
darum lieb ich alles was so grün ist,
weil mein `Satz ein Jäger Jäger ist
dudidudidum darum lieb ich alles was so blau ist
- mus i häkeln -
snap snap snap wer kann das erraten
- Oh, Sere, mus i sneiden -
dudidudidum
Dschingel Bes, Dschingel Bes, Dschingel ol se wey..."
Bei dem Wort "Sere" klingelt ganz sanft etwas irgendwo in meinem Kopf.
Am Ende der Jingle Bells, läutet es lauter,
Schere? Schere!
Das Kleinste Kind zupft bereits fleissig Fäden aus dem Knäuel
und schneidet snapp snapp snapp.
Kurze Schnappatmung - es ist die Große mit der scharfen Schneide -
dann komplimentiere ich sie ihm aus der Hand
(ich schimpfe nicht, schließlich macht er nur nach, was er bei mir sieht).
(ich schimpfe nicht, schließlich macht er nur nach, was er bei mir sieht).
"Oh in die Wolle schneidet man nicht,
nur die losen Fäden wenn man fertig ist.
und diese Schere ist gefährlich, da kannst du dir weh tun,
die gibst du besser wieder mir.
Da hast du ja ganz toll gehäkelt, zeig mal..."
Der Knirps führt stolz sein Gewirr aus Schlaufen und Knoten vor,
die ich gebührend bewundere,
und widmet sich anschließend wieder den Autos,
Parkplätzen und Polizeieinsätzen auf dem Boden.
Es wird nie langweilig.
Dann gibts eben bald wieder Granny Squares.
Für die braucht man scraps.
Für die braucht man scraps.
Liebste Grüße
heute ganz besonders an alle Kleinkinder dieser Welt,
ohne die das Leben nur halb so viel Farbe hätte finde ich
eure epipa
Wie herzerfrischend Deine kleine Szene! Sie hat mich im Handumdrehen entführt in die Zeit, als meine Kinder ebenso klein waren ... eine anstrengende aber zugleich auf wunderbare Weise magische Zeit, in der mir meine Kinder die Welt durch ihre Augen gezeigt haben. Ich bin meinen Kindern unendlich dankbar, denn sie (heute alle erwachsen) haben einen riesengroßen Anteil an meinem Werden, daß ich heute Ich bin.
AntwortenLöschenGenieße diese Zeit. Danke, daß Du diese kleinen, alltäglichen und doch so wertvollen Ereignisse mit uns teilst!
Herzliche Grüße
Antje
Oh solche Szenen kommen mir irgendwoher so vertraut vor... vor allem die Liedtexte in ähnlicher Reihenfolge :-D
AntwortenLöschenjaja die lieben Kleinen. Wie furchtbar furchtbar langweilig das Leben doch ohne sie wäre!!!
Dir und deinen Lieben wùnsche ich weiterhin ganz viel Farbe im Leben, das die Langeweile doch noch etwas vor der Tür warten möge!
Liebste Grüße Lydi und hier fast-drei-Jahre-alter-Farbe-ins-Leben-Bringer.
Wie herzallerliebst du deinen Alltag beschreibst, einfach zauberhaft. Ich hab es gleich 2 mal gelesen, so schön ist es. Meine Kleine ist 16 Monate und läuft seit drei Wochen... Herrlich!
AntwortenLöschenLiebst Grüße von einer Kleinkindmama zur Anderen :)))
snipp, snapp, sere ........ süüüüß!!!!
AntwortenLöschenund euer Dialekt: "jetzt sans zamgrennt" ........ebenfalls süüüß!!!!
danke für so herzerfrischende Schmunzeleinlagen!!!
liebe Grüße
Manu
Herrlich viel zum Schmunzeln und der Dialekt...so angenehm! Mein Sohn befindet sich in der selben Phase, richte ihm die Grüße aus ;) Hast absolut Recht :) LG, Raphaele
AntwortenLöschenAch ja, sooo schön ist das mit den Süßen!!! Meine sind nun schon 14 und 11, und trotzdem eine wahre Freude jeden Tag auf's neue...Ich musste sehr schmunzeln, denn unser Großer kam eines Tages unglaublich stolz zu mir gelaufen, strahlend verkündend: "Mama, hab alles fein snitten!" Fest stand, dass die große Schere es spielend geschafft hatte, Papas nagelneuen Bürostuhl-Bezug zu zerteilen...Ich konnte da auch überhaupt nicht schimpfen, und man glaubt es kaum: Der Stuhl existiert noch immer, und die Schnitte sind bis heute nicht ausgefranst. :-))) Ich finde, dass solche Erinnerungen ins Herz gehören, sie wärmen für ein ganzes Leben...
AntwortenLöschenDanke für diesen allerliebsten Post!
Herzlich, Grittli
Allerliebst! Ich hab solche Begebenheiten immer mal wieder aufgeschrieben, für jedes Kind ein Buch. Darin zu lesen wird sicher mal ein großes Vergnügen. Lieben Gruß. Rosa
AntwortenLöschenSüss,ich kann mir die Szene bildlich vorstellen.Meine kleine Enkelin war jetzt gerade Jahr und ist auch schon ganz wild auf meinen Wollkorb.Da schafft sie es in kürzester Zeit meine Knäuel total zu verwirren und hat sichtlich Spass dabei.Ich brauch dann schon `ne Weile bis ich alles wieder entwirrt und aufgewickelt habe.Halb so schlimm,bei Oma darf man das.Ich geniese es ihr dabei zuzusehen.Die grössere Enkelin hat mir schon manchen Faden am Strickteil durchgeschnitten.Konnte ihr aber deswegen nicht böse sein.Hab halt nicht aufgepasst.
AntwortenLöschenIch wünsche dir noch viele solcher Momente mit deiner kleinen Dreierbande.Bin immer wieder gern auf deinem Blog,und freu mich schon auf die nächste Storry
Liebe Grüsse,Evelin
Hahahaaa! Ich sah es direkt vor mir :o)
AntwortenLöschenLiebe Grüße, vor allem an DEIN Kleinkind ;o)
Melanie